Die freie Feldflur ist wichtig für viele bedrohte Vogelarten
Um die Entwicklung und Situation in der Region Rhein-Neckar besser einschätzen zu können und ggf. notwendige Maßnahmen in Vogelschutzkonzepten und Absprachen mit Landwirten besser anpassen zu können, führt die OAG RN immer wieder in unterschiedlichen Bereichen der Region Feldflurkartierungen durch.
Haubenlerche (Galerida cristata)© Ralph Martin
Noch ist sie in unserer Region zu sehen, die Haubenlerche, aber die Entwicklung ihrer Bestandszahlen in Deutschland und Baden-Württemberg ist dramatisch.
In Niedersachsen waren bis 1980 nach Hochrechnungen zwischen 10.000 und 15.000 Brutreviere vorhanden. Bis 1990 hatte sich diese Zahl auf maximal 1.200 verringert, bis 1995 auf höchstens 210. Seit 1998 ist von höchstens 80 Brutrevieren auszugehen. [H. Zang, P. Südbeck (2000): Zur Situation der Haubenlerche Galerida cristata in Niedersachsen. Vogelwelt 121: 173 – 181.]
Zur Bestandssituation in Baden-Württemberg
Hölzinger et al. gehen in die "Vögel Baden-Württembergs" (3.1, Singvögel 1, Ulmer Verlag 1999) davon aus, dass laut "Hochrechnung in Baden-Württemberg ein Bestand von 667 Revieren" anzunehmen sei. "Der Wert ist allerdings zu hoch"..."unter Berücksichtigung der weiteren faunistischen Daten kann der gesamte Brutbestand auf höchstens 500 Paare abgeschätzt werden...". "...Nach 1945 waren regelmäßige Brutvorkommen der Haubenlerche nur noch in der nordbadischen Rheinebene bekannt. Die Brutgebiete in Württemberg waren restlos geräumt..."
Inzwischen sieht die Situation leider noch viel dramatischer aus:
Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs
- 5. Fassung. Stand 31.12.2004
[Quelle: http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de]
Galerida cristata (Linnaeus, 1758) - Haubenlerche
Status: I (regelmäßig brütende heimische Vogelart)
Gefährdungsstatus: 1 (Vom Erlöschen bedroht!) (Für in diese Kategorie fallende Arten, deren Bestände in Baden-Württemberg vom Erlöschen bedroht sind, sind Schutzmaßnahmen in der Regel dringend notwendig. Das Überleben dieser Arten in Baden-Württemberg ist unwahrscheinlich, wenn die Gefährdungsursachen weiterhin einwirken oder bestandserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht unternommen werden bzw. wegfallen.)
Brutbestand in Deutschland: 6.600-14.000 Brutpaare
Brutbestand in Baden-Württemberg: 50-100
Internationale Schutzrelevanz: SPEC 3 (Art mit negativer Bestandsentwicklung bzw. ungünstigem Erhaltungszustand in Europa, die aber nicht auf Europa konzentriert ist)
Verantwortung Baden-Württembergs (Anteil am Brutbestand von Deutschland): etwa 0,7 %
Bestandsentwicklung: Trend –2 (Bestandsabnahme > 50 %)
Einstufung: a1 (sehr starke Bestandsabnahme um mehr als 50 %, sehr selten, weniger als 100 Brutpaare)
Gefährdungsursachen: Lebensraumzerstörung durch Kultivierung, Aufforstung, Bepflanzung und Bebauung von „Ödland“ und ungenutzten Flächen an den Ortsrändern, Anwendung von Bioziden.
Notwendige Schutzmaßnahmen: Erhaltung von Ruderalfluren und Brachen in und am Rand von Siedlungs- und Industriebereichen; Föörderung von Ackerrandstreifen, vor allem im Umfeld von Siedlungen; Reduzierung der Verwendung von Bioziden.
Beobachtungsmeldungen der Haubenlerche (Galerida cristata) in der Rhein-Neckar-Region
Quelle: Avifauna Nordbaden
Stand 06.04.2014, Quelle:www.ornitho.de
Die geographische Verteilung der Haubenlerchenbeobachtungen in Deutschland, gelb markiert die Rhein-Neckar-Region. Berücksichtigt sind nur Beobachtungen mit Brutzeitcode
Anzahl der Beobachtungen (y-Achse) verteilt auf die Höhenlage in 100 m-Stufen (x-Achse)
Haubenlerchen sind eine in Baden-Württemberg, Hessen und Deutschland vom Aussterben bedrohte Vogelart (Rote Liste Kategorie 1). In der Roten Liste von Rheinland-Pfalz werden sie nicht aufgefürt. © Ralph Martin
Sie können mitwirken an der Erfassung und am Schutz dieser stark bedrohten Art.
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Liebe Mitarbeiter der Wasservogelzählung, Liebe Mitglieder der OAG Rhein-Neckar,
Zähltermine der Wasservogelzählung - am 16. September 2018 startet die neue Saison der Wasservogelzählung.
Bei den hier aufgeführten Terminen handelt es sich jeweils um den Sonntagstermin des Zählwochenendes. Wichtig ist, dass so nah wie möglich am Stichtag erfasst wird. Die Gewässer können also auch unter der Woche aufgesucht werden, z.B. wenn durch schlechte Sicht o.ä. eine Zählung am vorgegebenen Wochenende nicht möglich ist:
16.09.2018
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16.12.2018
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17.02.2019
17.03.2019
14.04.2019
Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) © Ralph Martin - 2010
Die Graphik wurde erzeugt mit dem OpenSource Programm QGIS unter Verwendung von Raster- und Vektorlayern von www.datenservice.de, dem Serviceportal des BKG (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie) © Armin Konrad - 2014
Detaillierte Informationen zu den Ergebnissen der Schlafplatzzählung 2013 im Mitgliederbereich
Detaillierte Informationen zum Steinkauzprogramm im Mitgliederbereich
2014 führt die OAG Rhein-Neckar zusammen mit Avifaunisten aus dem Kreis Heilbronn und dem Neckar-Odenwaldkreis Zugplan im Gebiet der OAG und im östlichen Odenwald durch.
Stand:
Armin Konrad hat im Oktober und November 2017 mit Genehmigung der OGBW über 190.000 Beobachtungen aus Heidelberg in der Datenbank avi-db.org nach dem Vorkommen bedrohter Brutvogelarten ausgewertet.
Die Ausarbeitung soll dem staatlichen und ehrenamtlichen Naturschutz als Orientierungshilfe für die Planung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen zum Artenschutz und zur Förderung der Artenvielfalt dienen, d.h. um in den verschiedenen Gebieten Heidelbergs zielartenorientiert vorgehen zu können.
'Die Vogelwelt Heidelbergs – bedrohte Brutvogelarten' ist jetzt auf der Homepage der OGBW verlinkt: www.ogbw.de und kann über folgenden Link direkt als PDF-Datei heruntergeladen werden: https://www.ogbw.de/images/ogbw/files/other/bv_heidelberg.pdf .